Gebaut

Zentrum Rötel, Zürich-Wipkingen, 2005–2008

Situationsplan
Foto © Heinrich Helfenstein
Foto © Heinrich Helfenstein
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  • Gebäudetyp

    Umbau und denkmalpflegerische Sanierung einer Wohnanlage mit Krippe und Hort

  • Bauherrschaft

    Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime

  • Baumanagement

    b+p Baurealisation AG

  • Landschaftsarchitektur

    Schmid Landschaftsarchitekten GmbH

  • Bausumme

    10 Mio.

  • Auftragsart

    Planerwahlverfahren 2005, 1. Preis

Die Anlage des Zentrum Rötel wurde in den 50er Jahren in einer ersten und in den späten 60er / frühen 70er Jahren in einer zweiten Etappe vom Architekten Werner Frey erbaut. Wurden bis anhin Jugendheime als grossvolumige Anstalten gebaut, entwickelte Werner Frey das Jugendheim als Pavillonstruktur mit Familiengruppensystem. Die Typologie entsprach der architektonischen Umsetzung neuer pädagogischer Konzepte und wurde in dieser Zeit ebenfalls im Schulhausbau erprobt. Die erste Etappe umfasst ein Haupthaus, das als funktionales Zentrum der Anlage dient und Grossküche, Speisesaal und Büros enthält. Über gedeckte Laubengänge erreicht man von da aus die einzelnen Pavillons, welche als ‚Satelliten’ an dieses andocken. Ein Hartplatz bildet die räumliche Mitte der Anlage und wird hofartig von den gedeckten Verbindungsgängen umgeben. Die zweite Etappe beinhaltet ein Appartementgebäude und zwei weitere Pavillonbauten.

Das innere und äussere Erscheinungsbild wird geprägt vom konstruktiven Prinzip der Schottenbauweise. Ein feines Raster aus vertikalen und horizontalen Betonteilen strukturiert einerseits die Gebäude und vermag andererseits die Anlage einheitlich zusammen zu binden. In dieses helle Betonraster werden Füllungen für Fenster und Brüstungen als Leichtbaukonstruktionen eingesetzt. Diese werden farblich dunkel gehalten und können so der optischen Wirkung des Glases angepasst werden. Dieses Erscheinungsbild wieder zu rekonstruieren, war dann auch die Grundidee der Sanierung. Auf Grund zahlreicher Veränderungen vor allem am äusseren Erscheinungsbild der Anlage aus den 70er und 80er Jahren, galt es in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege die ursprüngliche Farbigkeit wieder her zu stellen, sowohl bei den Fassadenelementen, als auch bei der Betonlasur. Neu wurden die Fenster- und Balkonbrüstungen aus glasfaserverstärkten Kunststoffplatten gefertigt. Diese werden ebenfalls taubenblau ausformuliert, können aber, dank ihres Glanzes und der Transluszenz, der Anlage eine zeitgemässe Frische und den Balkonen und Gängen eine Weiträumigkeit verleihen.